Bericht Fachtagung 2000

Bericht Fachtagung 2000

GQW-Fachtagung: "Qualität mit System" - Magdeburger Perspektiven, 16./17.02.2000 in Magdeburg

Am 16. und 17. 02. 2000 tagte im Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung in Magdeburg die Gesellschaft für Qualitätswissenschaft GQW e. V. Ihr gehören zwölf renommierte Lehrstuhlinhaber des Qualitätswesens der BRD an. Auf der Mitgliederversammlung, die vom Vorsitzenden Prof. Dr.-Ing. T. Pfeifer geleitet wurde, und beim Workshop der Mitarbeiter, den Dr.-Ing. S. Szyminski moderierte, wurden dabei die neuesten Trends und Entwicklungen in der Qualitätslandschaft analysiert und bewertet. Die Mitglieder pflegen über die GQW einen intensiven Informationsaustausch über Ideen und Maßnahmen zur Forschung, Lehre und zum Transfer von Arbeitsergebnissen der Institute.

In der Qualitätslehre konnte dabei eine klare Hinwendung zum Einsatz neuer Lehrmedien wie Internet und CBT-Programme erkannt werden. Die Mitglieder beschlossen die Einrichtung eines virtuellen Qualitätslehrstuhles, der per Datenfernverkehr die Aufgaben in der Fort- und Weiterbildung, besonders für industrielle Anwendungen, wahrnehmen soll. In der englischsprachigen Qualitätslehre mit internationalen Abschlüssen zeigte sich ein äußerst uneinheitliches Bild der Vorgehensweisen der einzelnen Hochschulen. Hier wird in Zukunft noch ein erheblicher Abstimmungsbedarf der einzelnen Bildungseinrichtungen gesehen. In der Forschungslandschaft bestand eine große Übereinstimmung bei der weiteren Ausgestaltung von Integrierten Managementsystemen, die gleichzeitig und mit hohem wirtschaftlichen Nutzen die Aufgabenstellungen der Qualität, des Arbeits- und des Umweltschutzes wahrnehmen.

Ziel des parallel dazu stattfindenden Mitarbeiterworkshops ist es, der GQW Vorschläge über Sachthemen und Vorgehensweisen zu unterbreiten. Dabei konnte eine gemeinsame, inhaltliche Basis vereinbart werden. Integrierte Vorgehensweisen standen bei den Mitarbeiten hoch im Kurs. Bei der Technologieentwicklung ist ein klarer Trend hin zu Mikrotechnologien festzustellen. Auch wird das Jahrhundert des Elektrons nach Expertenmeinung nun durch ein Jahrhundert des Photons abgelöst. Fragestellung bleibt, wie die Leistungen des Qualitätsmanagements noch mehr auf diese neue Aufgabenstellung hin ausgerichtet werden kann.

Auf Grund der positiven Erfahrungen soll dieses Instrument des Mitarbeiterworkshops auch auf zukünftigen GQW-Jahrestagungen genutzt werden, um die inhaltlichen Ansätze weiterzuentwickeln. Darüber hinaus wurden viele persönliche Kontakte hergestellt, die auch in Zukunft einen fruchtbringenden Austausch erwarten lassen.

Die Fachtagung am darauffolgenden Tag, welche unter dem Motto “Qualität mit System – Magdeburger Perspektiven” stand und von Prof. Dr.-Ing. habil. Martin Molitor geleitet wurde, lieferte mit elf Fachbeiträgen über systematisches Handeln im Qualitätsbereich, vom Managementsystem bis hin zum Messwesen, ein Forum zum intensiven Informationsaustausch und zu angeregter Diskussion. Der vorabendliche Besuch im Otto-von-Guericke-Museum in der Lukasklause rundete mit einer Vorführung historischer Experimente, die von Dr. Schneider durchgeführt wurden, der diesen berühmten Bürgermeister der Stadt Magdeburg exzellent verkörperte, die Veranstaltung ab.

Die Gesellschaft für Qualitätswissenschaft e. V. ist vor 5 Jahren gegründet worden. Der erste Vorsitzende war Prof. Dr.-Ing. G. F. Kamiske. Über die oben beschriebenen Aufgaben hinaus ist auch in Zukunft ein verstärktes Auftreten in der Öffentlichkeitsarbeit und ebenso bei der Aktivität der Forschungsförderung in der DFG und dem BMBF sowie in der europäischen Förderlandschaft geplant. Schon heute sind viele ihrer Mitglieder als ehrenamtliche Gutachter oder bei der Förderprogrammdefinition tätig.

Prof. Dr.-Ing. habil. M. Molitor